Fahrerbetreuer Didier Dischkewitz im verdienten Ruhestand
Zwei Jahre wollte er fahren, am Ende wurden es 38. „Ich bereue keinen Tag“, betont Didier Dischkewitz. Er sei dankbar für die vielfältigen Erfahrungen und Erlebnisse als Lkw-Fahrer in diesen fast vier Jahrzehnten. Bei Logistik Schmitt war er seit 2013 und zuletzt bis zu seinem Ruhestand als Fahrerbetreuer tätig. Er schulte seine Kollegen und gab ihnen seine Kenntnisse weiter – ob beim Einhalten der Lenk- und Ruhezeiten, in Sachen Ladungssicherung oder im ökonomischen Fahren. „Ich bin kein Mensch, der sein Wissen mit ins Grab nehmen will“, sagt er der 69-Jährige mit einem Augenzwinkern. Auch die vergangenen drei Jahre war er uns verbunden, indem er noch tageweise im Büro aushalf. Denn Didier Dischkewitz ist ein Allrounder: Er absolvierte eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Dazu ermunterte ihn seine Mutter – wo es gemeinhin heißt, dass viele Eltern ihren Nachwuchs von der Logistik und im Speziellen vom Lkw eher abraten. Acht Jahre lang fuhr er anschließend zur See – einer Familientradition folgend. „Mein Großvater war bei der Marine, mein Vater war bei der Marine und ich war bei der Marine“, zählt der Transportprofi im Plauderton auf. Er sei dem lieben Gott dankbar, dass er noch gesund sei, bei allem, was er erlebt habe. Jahrzehntelang lebte unser ehemaliger Fahrerbetreuer in Norddeutschland – in Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, Wilhelmshaven oder auf Sylt. Auch in England war er zwei Jahre zu Hause. Die Liebe zum Fahrerberuf entdeckte er, als er feststellen musste, dass in der Dispo seines damaligen Arbeitgebers eher Zwietracht als Harmonie herrschte. Also kehrte er dem Büro den Rücken – und hat wie geschildert, nie mit seiner Entscheidung gehadert.
Liebe zum Elektro-Lkw: „Der eActros ist mein Baby“
Didier Dischkewitz begann seine Fahrerkarriere in einem MAN 362 Unterflur – einem für damalige Verhältnisse kraftvollen konventionellen Arbeitsgerät. Beendet hat er sie im eActros 300. „Ich habe in meiner Karriere fast alles gefahren – ob Stückgut, Benzin oder Teermaschinen“, sagt unser Unruheständler. Dass er zum Ende seiner aktiven Phase bei Logistik Schmitt das Gesicht des Unternehmens für die E-Mobilität wurde, erfüllt ihn mit Stolz. „Der eActros ist mein Baby“, sagte er immer wieder. Mehrere Reporter und Filmteams machte er mit seinem E-Truck vertraut und beantwortete bereitwillig, immer verständlich und qualifiziert alle Fragen. Erst fuhr er einen eActros 300 als Prototypen, dann als seriennahes Modell mit Hänger und später als Sattelzugmaschine mit Auflieger. „Null Fahrgeräusche, null Schaltschwierigkeiten, volles Drehmoment von Anfang an“, schwärmt er auf die Frage, was den Elektro-Truck für ihn so faszinierend macht. Er wird die E-Mobilität in der Logistik weiter verfolgen – wenn auch künftig mit etwas Distanz. Seine Frau wechselt am 1. August ebenfalls in die Rente, sodass gemeinsamen Unternehmungen nichts im Wege steht. Anders als im Job, wo er vom Diesel- auf den Elektro-Lkw umstieg, ist er bei seinem Hobby eher konservativ: Von der Langspielplatte und der CD ist er nie zu Streaming-Diensten gewechselt. 1.200 Platten hat Didier Dischkewitz zu Hause. „Und ich bin dem Vinyl bis heute treu geblieben.“ Sein Musikgeschmack ist breit gefächert. Die Sammlung umfasst Platten von Queen, Pink Floyd, Udo Jürgens und Paul Kalkbrenner. Nur einer ist nicht dabei: Heino. Der kommt ihm nicht auf den Plattenteller.