Zündende Ideen beim Kamingespräch
Jeder ist unterschiedlich aufgestellt, jeder repräsentiert den speditionellen Mittelstand und jeder hat bereits umfangreiche Erfahrung mit der Elektromobilität im Schwerverkehr. Grund genug für die Zeitschrift Fernfahrer aus dem ETM Verlag, die Geschäftsführer der Unternehmen Logistik Schmitt aus Bietigheim, der Denkinger Spedition aus Ehingen und der Rüdinger Spedition aus Krautheim zum Gespräch zu bitten. Der Verlag hatte sich ein besonderes Gesprächsformat einfallen lassen – ein Kamingespräch auf gemütlichen grünen Sofas in lockerer Atmosphäre. Eingebettet war der Unternehmer-Talk in ein neuartiges Veranstaltungsformat der Zeitschrift. Sie hatte gestandene Fahrer, Fahrer-Azubis, Fuhrparkleiter und Unternehmer zum Fernfahrer Test Drive eingeladen. Anfang September hatten Interessierte die Möglichkeit, auf dem Gelände von BFS Business Fleet Services in Kirchberg an der Jagst an der A6 insgesamt 16 Fahrzeuge von acht Herstellern in Augenschein zu nehmen und auch selbst zu fahren. Angeboten wurden Diesel-Lkw ebenso wie batterieelektrisch angetriebene Trucks und ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug.
Pläne zur Einstellung eines Strom-Disponenten
Im Gespräch dominierte der Elektroantrieb – sind alle drei Unternehmen doch hier schon sehr fortschrittlich unterwegs. Roland Rüdinger, Geschäftsführer der Rüdinger Spedition, setzt bereits zehn Elektro-Lkw ein und nahm erst kürzlich einen eigenen Ladepark in Krautheim in Betrieb. Simon Brunner, Geschäftsführer der Denkinger Spedition, hat den Ehrgeiz, ganze Transportketten CO2-neutral abzuwickeln. Die sieben schweren Elektro-Trucks übernehmen die letzte Meile auf der Straße nach dem Hauptlauf auf der Schiene. Dreh- und Angelpunkt ist ein Rail-Hub in Rottenacker, der in puncto Nachhaltigkeit Maßstäbe setzt und mit dem Deutschen Logistik-Preis 2024 der BVL ausgezeichnet wurde. Unser Geschäftsführer Rainer Schmitt sprach über die Anforderungen an die Elektromobilität speziell im anspruchsvollen Segment der Automobillogistik und hob wie seine beiden anderen Unternehmerkollegen aus Baden-Württemberg hervor, dass die Wirtschaftlichkeit der E-Mobilität mit der Höhe des Strompreises steht und fällt. Das Thema ist für ihn so entscheidend, dass er sich mit dem Gedanken trägt, die Stelle eines Strom-Disponenten im Unternehmen zu schaffen, um die Stromkosten zu minimieren. Wer sich der Elektromobilität verschreibt, das wurde deutlich, muss umdenken und noch deutlich mehr Energie in Themen links und rechts vom Lkw stecken.